Aquarell

Bei einem Aquarell (von lat. aqua „Wasser“) handelt es sich um ein Bild, das mit wasserlöslichen, nicht deckenden Farben angefertigt wird. Diese lasierenden Farben, bestehend aus Farbpigmenten und einem speziellen Bindemittel, werden mit Wasser verdünnt und mittels eines Haarpinsels auf Papier oder einem ähnlichen Material aufgetragen, wobei der Malgrund durch die Farben hindurch sichtbar bleibt. Unterschiedliche transparente Farbschichten ergeben übereinander gemalt eine Mischung der Farben.

Das Malen auf diese Art zählt zu den ältesten Maltechniken überhaupt. Neben bemaltem Papyrus aus Ägypten und Bildern aus dem asiatischen Raum wurde auch schon in der Höhlenmalerei mit in Wasser und Fett gelöstem Hämatit und einfachen Pinseln gearbeitet. Die Aquarellmalerei als Solches entwickelte sich im 9. Jahrhundert nach Christus. Nach Dürer sind vor allem der Maler William Turner und die englischen Water Colour Societies für die Förderung der heutigen reinen Aquarelltechnik verantwortlich.

Die Aquarellmalerei zeichnet sich durch eine große Zahl an Techniken aus. Es handelt sich meistens um Variationen der beiden Grundtechniken Lasieren und Lavieren. Beim Lasieren trägt man die verstärkt wässrige Farbe auf einen trockenen Malgrund auf und lässt diese trocknen. Der dünne Auftrag beschleunigt den Vorgang. Nun lässt sich die Farbe mit weiteren Schichten übermalen, sodass sich Mischfarben ergeben. Diese Technik erfordert Präzision, da sie sich durch klare, scharfe Ränder auszeichnet.

Die so genannte Verlaufstechnik und die Nass-in-Nass-Technik zählen zur Lavur. Wendet man Ersteres an, trägt man die Farbe auf einen trockenen Malgrund auf um sie dann immer blasser werden zu lassen oder einen fließenden Übergang zu einem anderen Farbton zu schaffen.
Im Gegensatz zur Verlaufstechnik wird bei der Nass-in-Nass-Technik auf bereits feuchtem Grund gemalt, was zu einem oft unkontrollierten Ineinanderlaufen der Farben führt. Aufgrund dieser mangelnden Kontrolle über das Malgeschehen gibt es hier bei den Aquarellisten unterschiedliche Meinungen.