Pigment

Pigmente (lat.: pigmentum = Farbe) sind farbgebende Substanzen, die sich im Gegensatz zu den meist chemischen Farbstoffen nicht im Trägermedium lösen. Entscheidend für die Klassifizierung und Unterscheidung von Pigmenten sind die chemischen Eigenschaften bezüglich Struktur, Teilchengröße und Oberflächenbeschaffenheit, da der Farbreiz durch die Absorption und Remission sichtbarer Lichtteilchen entsteht. Neben der technischen und kosmetischen Anwendung sind Farben eine entscheidende Komponente in einer Vielzahl von Kunstformen.

Farben spielten in der Kunst schon in prähistorischer Zeit eine bedeutende Rolle. Bei Höhlenmalereien wurden neben natürlichen Erdfarben schon künstlich hergestellte Farbe aus Holzkohle oder gebranntem Stein nachgewiesen. Später kamen aufwändigere Verfahren hinzu, um etwa weisse Farbe aus Kalk zu brennen oder für die Malerei aus Blei. Seit dem frühen 18. Jahrhundert konnten Pigmente industriell synthetisiert werden. Heute beträgt das weltweite Marktvolumen für Pigmente etwa acht Millionen Tonnen bei einem Umsatz von weit über 20 Milliarden US-Dollar.

Zur Anwendung kommen Pigmente sowohl in Pulverform als auch in flüssigen Verbindungen als Pigmentpräparation. Je nach Anwendungsgebiet unterscheidet man in organische und anorganische Pigmente sowie nach optischer Wirkung. Anorganische Pigmente haben den Vorteil, dass sie nicht mit dem Sauerstoff der Luft reagieren und deshalb in Kunstwerken sehr alterungsbeständig sind. Ihre Hitzebeständigkeit macht sie zudem für spezielle Malverfahren wie etwa die Porzellanmalerei geeignet. Organische Pigmente sind hingegen häufig farbstärker. Für den Kunstbereich ist aber vor allem eine Klassifizierung nach Farbspektrum interessant. Dieses umfasst zehn Farbbereiche von Violett bis Braun sowie Schwarz und Weiß. Eine Sonderform der Pigmente sind die Effektpigmente. Dazu gehören vor allem Messing und Aluminium, deren Partikel Farben einen metallischen Glanz geben können oder auch fluoreszierende oder phosphoreszierende Farbpigmente.